Freitag, 5. Januar 2007

Kannst du mein Monster halten?

Ich sterbe vor Langeweile, Druck, Unentschlossenheit, Aufregung und Lustlosigkeit trotz mir zahlreicher offenstehender Möglichkeiten.. In anderen Worten bin ich hin- und hergerissen. Andererseits ballt sich in mir eine riesengroße unter Zeitdruck stehende Motivation und Lust auf, die mich anspornt, endlich das zu tun, was ich in Schulzeiten nicht machen kann und was mir Spaß macht, doch auf der anderen Seite verhindert das ein missmutiges, faules, melancholisches und griesgrämiges Monster und ich habe fast kein oder nur schwer Einfluss auf dieses Vieh. Ich könnte so viel machen, das Problem ist, dass ich mich erst in meine momentane Lage und in mein Umfeld eingewöhnen, bzw mich deren anpassen muss. Ich müsste mich hier erst wohl fühlen um etwas zu unternehmen oder machen, das meinem Gemüt Freude macht. (oh, heute mal ganz pathetisch..) Ich drücke es mal leichter aus. In dieser kleinen Bude, in meinem kleinen (zugemüllten) Zimmer, in meiner momentanen familiären Situation und "kurz" vor dem Umzug in ein größeres, schöneres Haus, mit einem großem Zimmer und Klavier ganz für mich alleine, lass ich mich eigentlich nur noch hängen. Es ist echt schwer zu beschreiben, ich denke mir: Warum was anfangen, wenn es bald etwas besseres gibt?.. Oder: Erst hier raus, dann das Leben starten!.. Oder auch: Mein Klavier wird der Schlüssel zu all meinen Qualitäten, meines Glückes und meines erfüllten Alltages werden! Das "Jetzt" ist mir also wurscht. (Alles etwas übertrieben)
Ich habe ja momentan auch kein echtes Zuhause. Ich bin mal da, mal dort, mal hier, mal fort, mal an diesem, mal an jenem Ort. Diese Unregelmäßigkeit im Alltag, summiert mit sonstigen inneren Konflikten und denen, die sonst noch so in greifbarer Nähe wüten, stärken, füttern und verwöhnen dieses böse schlummernde Monster in mir, sodass mein Verstand und meine Ratio fast garnicht mehr mithalten können und wollen..
Falsch liegt nun der, der meint ich wolle von mir und meinen Schwächen ablenken und irgendein erfundenes Vieh zum Schuldigern für meine Faulheit und Trägheit machen, denn ich versuche nur, mir auf die Weise, die ich mir am besten vorstellen, mir zu Herzen nehmen und selbst verstehen kann, beizubringen, was ich und meine "monsterhaften", also sogenannten schlechten Eigenschaften sind. Dieser Monster bin im Grunde ich, oder .. ich will ja nicht so streng sein.. ein großer Teil von mir, der aufgrund meines und seines Lebens wächst und nicht mehr so ganz auf meine anderen "Teile" hören will. Die Mitwelt formt den Menschen, den Rest muss er selbst tun.
Im Grunde sage ich das, was ich schon in anderen Beiträgen aussagen wollte, es ist nun mal ein für mich sehr wichtiges Thema. Reflektieren, was man eigentlich so ist und warum. Ich denke, genau kann das niemand beantworten, aber darüber will ich momentan nicht reden/schreiben.
Es ist für mich ziemlich deprimierend neue Schwächen und Monster in mir zu entdecken, ja, regelrecht schockierend und erschütternd, aber jeder Mensch hat nun mal seine gewissen Monster. Ich will damit nicht sagen, dass man sih damit abzufinden hat und Schluss, sondern, dass man meiner Meinung und Erfahrung nach erstmal diese Monster richtig kennenlernen sollte, sie akteptieren, beobachten und sie nicht zu ernst nehmen sollte, sonst verliert man sich in der Tiefe es eigenen Mitleids. So wie ich damals immer. Man lässt sich los, man verliert den Überblick, wenn man nicht so objektiv bleibt, wie es geht, auch wenn es um sich selbst geht. Denn ich denke, dass dies der beste Weg ist, dieses Monsterchen zu überlisten. Wenn man nicht zu großen Wert darauf legt, sich aber trotzdem noch dessen bewusst ist und dessen Verbrechen oder Missetaten bemerkt, spürt, bzw diese "ertappt", ist es, als ob das Monster von jemand außenstehendes zerquetscht und überwältigt werden würde.
Ich finde, es ist ein äußerst schwieriges Ding. Schon allein deswegen, weil wir eigentlich so unwissend sind. Aber wie schon irgendwann mal erwähnt, ist dies in meiner Sicht ein Weg ins Wissen. Wenn man sich selbst weiß.
Ach, ich geh mir gerade auf den Keks mit dem Gelaber, vielleicht weil ich mir eben vorgestellt habe, welch spottende Gesichter beim Lesen dieses Berichts erscheinen könnten, obwohl mir das eigentlich egal sein sollte. Trotzdem werde ich demnächst mal den letzten Punkt setzen, in zwanzig Minuten kommt der Wüffeli von der Arbeit und heute Abend werden wir das Monster auslachen und Spaß haben gehen und den Schuldruck, der sich auch mal wieder blicken, bzw spüren lässt, auf morgen verschieben, auch wenn er sich dadurch vermehrt. Heute lach ich drüber.
Ha ha ha!

Ach übrigens, ich wünsche all denen, die wissen, dass ich ihnen ein schönes neues Jahr wünschen würde, ein schönes neues Jahr!

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